Aktuelles

Inspirationen, Gedanken, Erkenntnisse, Geschichten und Einblicke rund um das Pilgern.
Autorin: | Veröffentlicht am:

Der Tag neigt sich dem Ende zu. Die Strahlen der Sonne am Horizont spenden noch reichlich Wärme. Ich streife entlang der Felder, die den Ort Vettelhoven umgeben.

Seit Ende Februar bin ich in Deutschland und seit Ende April in der Grafschaft. Hier bewohne ich ein Zimmer, zur Verfügung gestellt von einem vertrauten Ehepaar. Das Zimmer ist Teil eines ehemaligen Kutscherhaus, welches zum damaligen Schloss gehörte.

Nun zurück in Deutschland stehe ich vor einigen Fragen.

So beginne ich nach meiner Ankunft, die Kisten meines eingelagerten Inventars zu durchforsten. Erneut trenne ich mich von Kleidung, Büchern, Teppichvorlegern, Haushaltsgegenständen, Dekorationsartikel uvm.

Mein Ziel, die Anzahl meiner Umzugkartons auf 10-15 zu reduzieren, ist noch nicht erreicht. An die 20 Kartons füllen den Kellerraum, den mir eine liebe Mitbewohnerin meiner früheren Mietwohnung zur Verfügung gestellt hat.

Mit dem Aussortieren kehrt auch Klarheit ein. Und ich mache mich auf die Suche nach einem Ankerpunkt; einen Ort, an den ich immer wieder zurückkehren kann von meinem "Unterwegs Sein".

                                                     ***

Zur Situation jetzt:

Und immer wieder die Nachrichten mit ihren Bildern von zerstörten Häusern, Toten, Vertriebenen, Flüchtlingen. Letzte Woche sah ich die Dokumentation "die letzte Flucht " von 1945. Menschen aus dem Osten Europas wurden vertrieben. Auf Pferdewagen und zu Fuss wagten sie bei Eiseskälte eine lange entbehrungsreiche, oft tödlich endende Reise hinein in den Westen.

Nun sind wir im Jahr 2025 - 80 Jahre später.

Der Krieg mit allen seinen Entbehrungen und Ängsten hinterliess auch in meiner Generation seine Spuren. Viele Eltern meiner Generation, damals noch jung, erlebten den 2. Weltkrieg. Eines ihrer Aufgabe war dieses Land wieder aufzubauen. Gefühle spielten eine große Rolle, jedoch unbewusst. Niemand sprach darüber. Zu groß war der Schmerz und so viel Anderes gab es zu tun. So trugen sie Erlebtes weiter. Und dies wirkte und wirkt auch heute noch in die nachfolgenden Generationen hinein. Schritt für Schritt machen sich immer mehr Menschen auf den Weg, sich damit auseinanderzusetzen und dass, woran sie schwer trugen, - sie aus Liebe zu den Eltern unbewusst übernommen haben, - aufzulösen. Aus dem Weg zu räumen für ihre Kinder.

Wie geht es weiter ?

Werden wir Menschen zur Besinnung kommen?

Werden wir irgendwann begreifen, dass Gewalt noch nie eine Lösung war und sehr viel Leid, über Generationen hinweg, gebracht hat?

Drehen wir uns im Kreis oder sind wir wirklich mittendrin im Wandel ?

Fragen über Fragen... Wie wollen wir in Zukunft leben und miteinander leben ?

Wieviel Verantwortung wollen wir an die KI übertragen ?

Wie leben wir wirklich im Einklang mit der Natur?

Und dann denke ich an die Frauen in Israel und Palästina. Unermüdlich, unerschrocken und mutig setzen sie nach wie vor ein für ihre gemeinsamen Ziele. Auch wenn Starre, Fassungs,- und Mutlosigkeit bei den aktuellen Ereignissen zwischendurch die Oberhand gewinnen.

![

Mensch werden und Sein - für eine friedvolle Welt-- dann wird dieser Wandel gelingen.

Hier einmal der Ruf der Mütter :

Herzliche Grüße Ute Maria Büenfeld

Monday June 30th, 2025
Zurück
Saturday June 14th, 2025
Nächster

Pilgerin der Neuen Zeit

© 2025 Ute Maria Büenfeld / Schreibe mir