Seit 6 Tagen bin ich in Israel...
....am Donnerstag spät abends gelandet. Nassgeschwitzt und müde komme ich im Hostel an. Es ist ein langer Tag mit vielen Transfers. Von Vettelhoven mit dem Auto nach Bonn. Am UN Campus mit dem Zug nach Köln- umsteigen in den Intercitiy bis zum Flughafen Düsseldorf. Dort Check in für den Flug nach Istanbul- In Istanbul umsteigen - bereit für den Flug nach Tel Aviv.
Ankunft Tel Aviv und weiter geht es mit dem Zug bis zur Innenstadt, umsteigen in den Bus und dann ein paar hundert Meter noch zu Fuss bis zum Hostel. Unter die Dusche und leyla tov- Gute Nacht Israel.
Am Freitag Abend gab es einen sehr intensiven Austausch mit einer jungen Frau aus Polen und einem Mann aus Spanien. Wir alle drei wurden im katholischen Glauben erzogen. Und natürlich drehte sich unser Gespräch um Religion, um Glaube und um die große schöpferische Kraft-
Gott
der für den es keinen Namen gibt.
Die junge Frau kommt mit vielen Fragen in dieses Land. Diese beziehen sich unter anderem auf die Kirche und worum geht es eigentlich für uns als Menschen ? Der Mann aus Spanien ringt um den kriegerischen Umgang mit den Menschen, die in Minderheiten leben – gerne möchte er Kurdistan bereisen.
Und natürlich sprachen wir über den Konflikt dieses Landes- zwischen Israel und Palästina und auch über die aktuelle politische Situation. Doch nicht nur in Israel- weltweit ist die Welt aus den Fugen geraten. Wir sind herausgefallen aus der göttlichen Ordnung. Macht, Gier und Angst waren die Antriebe, die es so weit haben kommen lassen.
Auch die Religionen stehen auf dem Prüfstand. Wohin haben sie uns geführt? Wieviel Kriege wurden aufgrund unterschiedlicher Erkenntnisse dessen gefüht? Wieviel Blutvergießen gab und gibt es aufgrund verschiedener religiöser Ansichten und Meinungen?
Ist es nicht an der Zeit, jetzt angekommen im 21. Jahrhundert, uns neuer Lösungen zuzuwenden?
Wie sagt Albert Einstein: " Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, wie sie entstanden sind."
Auf meiner Reise durch die Türkei im Frühjahr diesen Jahres, besuchte ich die 7 Gemeinden der Johannes Offenbarung. Am Ende der Reise fragte ich mich, ob wir vielleicht erst am Anfang dessen stehen, was Jesus Christus gelebt und gelehrt hat?
Das Christentum- das Urchristentum impliziert eine innere Haltung- jenseits von Religiion.
Es sind die bedingungslose Liebe, das Mitgefühl, die Barmherzigkeit, die Güte, das Vertrauen , die Treue, die Zuversicht, die Freude, Fülle und die Weisheit- Werte, die innere Freiheit zu erlangen / den eigenen inneren Frieden zu erringen, im Einklang zu leben mit der göttlichen Ordnung.
Wenn wir aus dem Bewusstsein des Höheren Selbst in die Verbindung gehen mit der Sprache des Herzens, unserem Herzkompass, und wir aus diesem Bewusstsein heraus agieren, sprechen wir von der Herzensintuition oder auch der Weisheit des Herzens.
Ist nun die Zeit, diese Herzensqualitäten immer mehr zu entwickeln? Die Weisheit des Herzens sprechen zu lassen und in ein neues und menschliches Miteinander zu finden?
Für den Weg dorthin braucht es ein neues Bewusstsein, jenseits des niederen Selbst, aus dem heraus wir Menschen immer wieder handeln.
Es ist eine Entwicklung hin zu dem höheren Selbst
Die Verbindung mit dem Höheren Selbst beginnt mit der Annahme, der Hinwendung und der Vergebung . Die Annahme, dessen was ist und die Vergebung- uns selbst gegenüber, für alle zerstörenden und destruktiven Gedanken, Taten ,Worte und Handlungen. Erst wenn wir uns selbst vergeben, , gelingt es, auch anderen zu vergeben.
Es gibt ein hawaianisches Vergebungsritual. Mit diesem pilgerte ich 10 Jahre zuvor durch die Meseta. Es lautet wie folgt:
" Es tut mir leid, bitte verzeih mir, ich liebe dich, ich danke dir."
Wie ein Mantra begleiteten mich diese 4 Sätze, die ich wenige Tage zuvor von einer Frau erfahren hatte.
Nach 3 Tagen Jerusalem bin ich jetzt in Bethlehem angekommen. Im Bus dorthin saß eine jung wirkende Frau. Vor ihr standen ein großer und mittelgroßer Koffer und eine Handtasche. Immer wieder schaut sie fragend zur der Informationstafel, die die nächste Haltestelle anzeigt. Wir steigen zeitgleich aus dem Bus und ich erfahre, dass sie aus Amerika kommt und 3 Monate in Israel bleibt. Es ist ihr erster Besuch hier.
Wieder eine mutige Frau, die sich auf den Weg macht. Was auch immer sie herausfinden will, sie wird ihre Antworten erhalten, da bin ich sicher.