Laut krachend brechen Aststücke von den Bäumen und stürzen hinab auf den mit Blättern bedeckten Waldboden. Der Wind fegt in jede Ritze. Plötzlich und unmittelbar jagt er über das Land und nimmt alles mit, was im Begriff ist zu sterben. Er treibt die letzten Walnüsse von den Bäumen. Laut klackernd knallen sie auf die Straße, Bürgersteige und Autodächer . Blätter tanzen, wirbeln im Wind und bilden für einen Augenblick Formationen in der Luft. Der Herbst ist da und das in seiner ganzen Pracht.

Und wir sind gewiss. In wenigen Wochen stehen die Bäume, Wächter der Erde, da, kahl und leergefegt, als wäre es nie anders gewesen. Stille breitet sich aus. Alles ruht.

Wir gehen hinein, der dunklen Jahreszeit entgegen. Jeden Tag ein paar Minuten mehr an Dunkelheit. Es gibt kein Entkommen. Sie ist da, empfängt und umfängt uns.

Sie ist der schöpferische Raum, in dem alles Neue geboren wird. Still. leise und sanft.

Ute Maria Büenfeld