Mit bloßen Füßen steht er auf dem Waldboden. Die Axt hält er mit beiden Händen fest umklammert. Er holt aus und mit Schwung saust das Beil auf das vor ihm liegende Holz. Laut krachend zerbirst es in zwei Teile. Er legt sie zu den anderen, schon zerteilten Holzstücke und nimmt ein neues, großes Stück und zerschlägt es. Ich liege in der Hängematte, mitten im Wald und beobachte mit welcher Ruhe und Kraft der Mann seine Arbeit verrichtet. Eins nach dem anderen.
Per Rad bin ich einige Kilometer von Cirali entfernt zu den Chimaira Feuern gefahren. Der Weg führt zu Beginn des Waldes einen Kilometer den Berg hinauf. Das lichte Grün der Wiese an den Wegrändern und der Blätter bilden einen wohltuenden Kontrast zu den warmen Brauntönen des weichen Waldbodens. Oben angekommen laufe ich direkt auf die Flammen zu. Durch ausströmendes Gas aus Ritzen und Felsspalten entstehen die Feuerflammen. Das nah gelegene Olympos war bekannt wegen ihres Hephaistois Kult; dies, so wird vermutet, war ihre Kultsstätte. Ausserdem dienten in der Antike die Flammen den Seefahrern als Orientierung. Sie sind unterschiedlich in ihrer Ausdehnung, mal spärlich mal bis zu 50 cm hoch. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Ruinen einer mittelalterlichen Kirche. Ich lasse mich auf einem Felsen nieder, nah einer der Feuerflammen. Ist es doch die Urkraft von Mutter Erde, die sich hier aus den Tiefen der Erde so deutlich zeigt und uns aufmerksam macht, auf die ihr innewohnende Feuerenergie. Familien mit ihren Kindern sitzen im Kreis um die Flammen . Die Kinder halten Holzspieße, gespickt mit Marshmelllos, in das Feuer. Und schon nach kurzer Zeit liegt ein süßlicher Geruch in der Luft.
Wieder zurück lockt mich die breite Hängematte., die zwischen zwei Kiefern gespannt ist und genie0e den Blick in ie Baumkronen.
Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Auf einer Holztheke wird frisch gepresster Orangensaft angeboten und ein Teekessel steht auf der Herdplatte. Es ist eine Atmosphäre des Zuhause Seins, hier mitten im Wald
Der Holzarbeiter weist mich auf das Wasser hin, was unaufhörlich aus dem Schlauch läuft und im Boden versickert. Es ist aus der Quelle im Wald, erfahre ich. Schon bei meiner Ankunft sprach ich kurz mit ihm und bat ich ihn, mein Fahrrad im Blick zu behalten. Wortlos nahm er das Rad und schob es in seine unmittelbare Nähe. Ich frage ihn, ob er hier im Wald lebt. Ja, und er zeigt auf ein kleines Häuschen am Waldesrand. Er erzählt, dass er aus dem Erdbebengebiet kommt und nun hier in der Ruhe und Abgeschiedenheit des Waldes wohnt. Aus seinen Augen strahlt etwas sehr Freundliches, aus einer berührenden Tiefe heraus,