Das Auto stoppt und ehe ich mich versehe, sitze ich auf der Rückbank, zusammen mit einer türkischen Mutter und ihrer jüngsten Tochter. Ihr Sohn sitzt am Steuer und ihre älteste Tochter ist Beifahrerin. Das erfahre ich, obwohl wir uns fast nur über Handgesten und Mimik verständigen. Dann sind wir angekommen auf der Höhe der Akropolis. Es ist ein riesiges Areal, welches sich auf dem Berg und an den Hängen erstreckt. Der Dionysostempel, das Trajaneum, der Tempel der Athena, das beeindruckende Amphiteater und die Fundamente des Zeusaltars sind nur einige wenige der historischen Spuren, die es hier zu sehen und zu entdecken gilt. Der Zeusaltar selbst ist das beeindruckenste Exponat im Berliner Pergamon Museum. Ich sah es 2014 und stehe jetzt an dem Platz, wo er ursprünglich entstand und seine Bestimmung fand. Was für großartige Bauwerke hier errichtet wurden und ich frage mich, wie dies gelingen konnte und auch wie es den Menschen in der damaligen Zeit ergangen ist, jenseits der prachtvollen und herrschenden Klasse? Hier lebte eine ausgeprägte Götterkultur und erst Jahrhunderte später zogen neue Impulse bezogen auf ein menschliches Miteinander hier ein. Ein Pfad lädt ein, den Berg zu umrunden und hier zeigt sich unberührte Natur und ein wunderschöner Ausblick auf den Stausee. Nach einer Kaffeepause folge ich dem Weg, der den Berg hinabführt und wundere mich, dass ich hier allein unterwegs bin. Aufgrund schmerzender Knie kehre ich um und finde dem Himmel sei Dank eine Mitfahrgelegenheit zurück nach Bergama.