Die Polizei sperrt die Straße für die Autos und die Frauen formieren sich zum Marsch für den Frieden. Gemeinsam halten die Organisatorinnen die Spruchbanner und führen den Friedensmarsch an, der sich langsam in Richtung Harmon Hanatziv Promenade in Bewegung setzt.

Frauen, die Mütter und Großmptter dieses Landes tragen Schilder, auf denen unmissverständliche und klare Botschaften zu lesen sind.

Eine Herde von Ziegen läuft in die entgegengesetzte Richtung der Straße, begleitet von einem jungen Hirten auf einem Esel.

Ich stimme in den Gesang mit ein . "we shall overcome" und spüre die Kraft dieser mutigen Frauen und Mütter, die aufbrechen, sich gemeinsam formieren, dem Leid und dem Blutvergießen dieses nicht enden wollenden Konfliktes, entgegenzutreten und einzustehen für ihre Werte.

Eine Frau mit langem, weißen Haar begleitet den Zug im Rhythmus ihrer schamanischen Trommel.

Fotografen laufen die Straße rückwärts und fangen jeden Augenblick dieser Bewegung mit ihrer Kamera ein.

An der Promenade bietet sich ein grandioser Ausblick auf Jerusalem.und gilt als eines der besten Aussichtspunkte auf die Stadt. Erinnert und macht bewusst, an welchem historisch bedeutsamen Ort dieses heutige Event stattfindet.

Die Frauen bilden einen großen Kreis und versammeln sich erneut.

Mit dem Bus geht anschließend der Transfer zum Toten Meer.. Dort gibt es am frühen Abend das nächste Treffen gemeinsam mit 3000 Frauen aus Palästina. Warum dort? Weil es für die palästinensischen Frauen einfacher ist, dorthin zu kommen, als der Versuch zur Beantragung einer Einreiseerlaubnis.

Eine Stunde sind wir unterwegs und kommen um 17:30 Uhr in der Wüste am Toten Meer bei einer Außentemperatur von 33 Grad an. Es dämmert, das Licht verändert sich und taucht die Berge, die Palmen, das Tote Meer und das Gebirge Jordaniens, auf der gegenüberliegenden Seite in ein warmes stimmungsvolles Licht. Der Weg zum Veranstaltungsort führt vorbei an Plakatwänden, sie nennen sich " pieces for peace". Menschen aus aller Welt geben hier auf Bildern ihrer Lebenssituation und dem tiefen Wunsch nach Frieden Ausdruck.

Schon von weitem ist die Tribüne zu sehen. Imponierend rahmen die beiden großen digitalen Leinwände das Zentrum des Rednerppults. Davor steht symbolisch ein ovaler Tisch: " wir wollen reden." als Botschaft an die Regierung, die Politiker des Landes.

Es folgen nun berührende Reden in hebräisch und arabischer Sprache. Folgende Sätze bleiben n mir in Erinnerung:

„ Wenn du Liebe im Herzen hast, kannst du jeden lieben .

Yes, we can- stand up!

Frauen bauen die Brücken zum Frieden.

Es wird weitere Schritte bis zu dem Ende des Konflikts geben."

" Wir müssen zu jeder Regierung weltweit gehen und ihnen sagen, da sind arabische und israelische Frauen, sie sind mutig, mutiger als ihre Führer. Diesen Ruf der Mütter brauchen wir auf jedem Tisch der Welt. Frauen dieser Welt vereingit euch, dies ist unser Moment, dies ist unsere Zeit. Genug mit dem Schaden, der zugefügt wurde."

Videoübertragungen von Botschafter/innen aus aller Welt, die anlässlich der Zusammenkunft den Frauen sraels und Palästinas - sprechen, geben mit ihren Worten ihre Unterstützung und Befürwortung des Projektes Ausdruck.

Am Ende des langen Tages betritt Yael Deckelbaum die Bühne. " I love you all from the bottom of my heart ' sind ihre begrüssenden Worte, bevor sie das Lied: " Prayers of the mothers." anstimmt

Ein langer, sehr intensiv und emotional berührender Tag neigt sich dem Ende.

Und hier und heute geht ein kraftvoller Impuls von diesen starken, engagierten und mutigen Frauen hinaus in die Welt. Unterstützt von Botschaftern und Botschafterinnen weltweit, von vielen ausländischen Gästen und von Frauen aus der ganzen Welt, die diesen Tag im Herzen begleiteten und mit guten Gedanken und Gebeten unterstützten.

Dieser Impuls kommt aus einem für uns allen bedeutenden Land.

Wir sitzen im Bus mit arabischen Frauen, die es sich auf der Rückfahrt nicht nehmen lassen, weiter zu feiern und die kraftvolle Stimmung mitzunehmen auf den Nachhauseweg.

Leyla tov Israel und Palästine women.

Sucran, toda raba., thank you, danke...

Ute Maria