Ein neuer Morgen, ein neuer Tag. Und schon im Aufwachen liegt die Entscheidung wie. Dieses Hostel in Kas zeichnet sich durch seine traumhafte Lage aus. Der Blick trifft unmittelbar auf das Meer. Es ist umgeben von hohen, schroffen und teilweise mit großen Nadelbäumen bewachsenen Bergen und auf kleine, vorgelagerte Inseln und Häuser, die die steilen Hänge besiedeln. Hier ist ein guter Platz zum Ruhen, zur Ruhe zu kommen und um neue Kräfte zu sammeln. Es sind fast mehr Volontäre hier als Gäste. Junge Menschen, die begeistert sind von diesem Fleck Erde. In Gesprächen erfahre ich ihre Herkunft. Frankreich, Irland, Holland, Russland Türkei sind die Länder,aus denen sie angereist sind, bereit das Leben auf andere und neue Art zu erfahren. Ein gemeinsames Frühstück um 10 Uhr auf der großen Sonnenterrasse, dann bekommen sie ihre Aufgaben für den Tag zugewiesen. Diese zu erledigen dauert in der Regel 4 Stunden. Dafür gibt es freie Kost und Logie. Kochen, putzen, wischen, fegen, spülen, Betten beziehen, Bettwäsche und Handtücher waschen, Flure und Zimmer säubern. Danach ist Zeit, baden zu gehen, zu lesen, sich auszutauschen voneinander und miteinander zu lernen und zu chillen. Das Wort Chillen ist ein Wort, welches zum Mantra der Jugend geworden ist. Meiner Generation, spätere und auch früheren Generationen ist diese Wort eher fremd. Doch transportiert es etwas hinein in unser aller Leben. Entspannen ruhen, einfach mal nichts tun - chillen eben. Untergebracht bin ich in einem 6 Bett Zimmer. Mit mir ist eine junge, sehr dynamische und kraftvolle Irin. Sie ist gelernte Glasbläserin und wohnt in der 3. Woche im Hostel. Tagsüber arbeitet sie als Lehrerin. Mehrere Stunden am Tag sitzt sie vor dem Bildschirm und unterrichtet Jung und alt. Sie war es, die mich als erstes im Hostel mit Handschlag sehr herzlich begrüßte. Sie erzählt über ihren Beruf. Sie spricht so schnell, dass ch ihr nur teilweise folgen kann. Der Beruf der Glasbläserin fasziniert mich, ein altes Handwerk und Frauen sind eher selten in diesem Beruf.