Rien ne va plus!

Nichts geht mehr an diesem Nachmittag bei meiner Ankunft in Kas. Erschöpft falle ich auf mein Bett und stehe nur noch auf, um das Bad aufzusuchen. Kalte Schauer laufen über meinen Rücken, mir ist kalt, ich friere und unwohl im Bauch ist mir auch. Was ist passiert? Der Reihe nach. Nach 2 Tagen Aufenthalt in Pamukkale fahre ich zurück nach Denzili Otogar. Hier befindet sich die große Busstation, von der aus Busse in alle Richtungen des Landes starten. Colossae ist mein Ziel, bevor ich gegen Mittag weiter reisen werde nach Fethiye. Eine knappe halbe Stunde Fahrt, dann stoppt der Bus. Der Fahrer des Minibusses öffnet die Türen reicht mir meinen Koffer und dann stehe ich an dem Punkt des damaligen Colossae. Diese Straße war eine bedeutsame Handelsroute zwischen Hierapolis, Laokidea und dem damaligen Chonai- heute Honaz. Paulus schrieb die Briefe an die Gemeinde in Colossae. Eine Legende erzählt von den Heilungen durch Erzengel Michael., der sich hier zeigte und dessen Erscheinen von Johannes vorausgesagt wurde. Ihm zu Ehren wurde hier auch eine Kirche erbaut. Es gibt nur noch vereinzelt Steine zu sehen an diesem Ort.

186 Kilometer, 3,5 Stunden Busfahrt nach Fethiye folgen. Hohe, schneebedeckte Berge, weite Täler, unendliche Wälder und mittendrin kleine und große Ortschaften, in denen die Natur sich dem Menschen fügte, um ihr zu dienen. Dann öffnet sich der Blick auf die Ägäis, nirgends ist das Blau des Meeres tiefer und einzigartiger in ihrer Botschaft als das Meer/ Wasser der Ägäis, so empfinde ich es immer wieder neu. In Fethiye bummel ich durch die Altstadt, entdecke in der Ferne auf der Anhöhe die berühmten Felsengräber , verfolge das Treiben auf dem Fischmarkt, entspanne in einem Cafe direkt am Meer und vertiefe mich im Schreiben. Nach 2 Tagen dann die Weiterfahrt nach Kas. Ich sehne mich nach einem Ort der Ruhe, klein und beschaulich. Die Unterkunft, die ich aussuchte, liegt 3 Kilometer entfernt von Kas und der Hotel/Hostelbesitzer empfahl mir, Lebensmittel mitzubringen, da es aktuell kein Restaurant bzw. Verpflegung mit im Angebot gebe. Ich steige aus dem Bus und suche einige Geschäfte auf, um Gemüse, Käse, Datteln zu kaufen. Mittlerweile drückt der vollgepackte Rucksack auf meinen Schultern und neben dem Koffer trage ich jetzt noch den Beutel mit den Einkäufen. Die Suche nach der richtigen Bushaltestelle wird anstrengend und irgendwann rufe ich ein Taxi, das mich endlich an den gewünschten Ort bringt. Und dann falle ich auf mein Bett, bereit, auszuruhen.