Lautes Hundegebell begleitet mich. Ein großer, hellbraunfarbener Hund ist dabei die Straße zu überqueren, als aus beiden Richtungen ein Auto naht. Ich beschleunige meinen Schritt. Hunde gehören zum türkischen Leben. Große Hunde, herrenlos, oftmals müde eingerollt und schlafend in der Sonne oder rhythnisch und anmutig laufend, auf der Suche nach Nahrung. Obwohl der größte Teil herrenlos ist, wirken sie dennoch gut versorgt. Und immer wieder beobachte ich Menschen, die eine Dose mit Hundefutter hervorholen und mit dieser Geste auch die treuen Begleiter der Menschen, versorgen. Die Straße führt den Berg hinauf und schon bald stehe ich vor dem Eingang der Ausgrabungsstätte von Laodikea. Gegründet wurde dieser Ort 261 v. Chr. durch Antioros 2 von Syrien, der ihn nach seiner Gemahlin Laodike nannte. Durch Tuch und Wollindustrie und dem Handel mit Marmor, Getreide und Vieh wurde er zu einer der reichsten Städte Phyrgiens. Cicero lebte hier um das Jahr 50 v. Chr und nur hier wurde das Nardenöl gewonnen, mit dem Maria Magdalena Salbungen durchführte. ( Informationen aus dem Buch die 7 Gemeinden der Johannes Offenbarung.) Das größte Stadion Anatoliens, 2 Theater, 4 Bäder, 5 Brunnen, 2 Stadttore, Tempel, Kirchen und monumentale Straßen sind die Ergebnisse der Entdeckungen. Mein Interesse gilt besonders der Kirche, die 2010 vollständig ausgegraben wurde. Ab dem 4 Jahrhundert wurde die Kirche zu einem Pilgerzentrum. Sie wurde von Konstantin dem Großen erbaut, als das Christentum 313 n. Chr. die Freiheit erlangte. 3 Türen führten damals hinein in die 3 schiffige Basilika. Heute sind die Exponate überdacht. Besonders beeindrucken mich die gut erhaltenen Mosaike. Diese sind unter Glas geschützt, zu bewundern. Lange halte ich mich dort auf und lese dazu die Informationen über die jeweilige Bedeutung der einzelnen Mosaiksymbole.
Es ist kalt, der Himmel ist zugegzogen, dennoch verbringe ich einige Stunden hier und lese das letzte Sendschreiben. Hier ein kurzer Auszug daraus: " Ich durchschaue dein Tun. Du bist weder kalt noch warm, wärest du wenigstens kalt oder warm. Da du aber lau und weder kalt noch warm bist, speie ich dich aus. Darum rate ich dir, bei mir Gold zu erwerben, das im Feuer geläutert ist, damit du wieder reich werdest. Welche ich liebe, die erziehe ich durch Schicksalsschläge. So setzte alles daran, deinen Sinn zu ändern. Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und mir die Tür aufmacht, zu dem will ich hineingehen, und will das heilige Mahl mit ihm halten und er mit mir." Nachdenklich verlasse ich den Ort, mich fragend, ob wir nicht ganz am Anfang der Botschaft des Johannes Christentums stehen. Die Welt, so wie sie sich ganz aktuell zeigt, scheint noch weit davon entfernt zu sein. Und die Fragen, die sie aufwirft, sind doch die, nach dem eigenen inneren Frieden und der Fähigkeit, wirklich und wahrhaftig zu lieben, zu streben und dies zum Ausdruck zu bringen.
Wir stehen genau heute am Beginn einer neuen Frequenz.. Diese fordert uns auf, ein neues Miteinander zu leben. Unsere Herzen und unseren Geist zu öffnen.
Und so möchte ich diese Pilgerreise enden lassen mit den Worten Johannes:
Der Friede sei mit euch liebet aneinander und bildet als Christen eine Einheit.