Fröhlich flattern sie im Wind, die Fahnen, auf denen die georgische Nationalflagge zu sehen ist. Auf dieser sind 5 rote Kreuze auf weißem Hintergrund, abgebildet. Ein großes, zentrales Kreuz in roter Farbe, in dessen Quadranten sich jeweils ein kleines Kreuz in roter Farbe befindet. Angelehnt an das Jerusalem Kreuz und Zeichen der Christianisierung. Wofür stehen die Kreuze im einzelnen: Laut Wikipedia für die 5 Wunden Christi. Der weiße Hintergrund steht für die Reinheit, Keuschheit, Unschuld und Weisheit. Die roten Kreuze für Mut, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Liebe.
Und beim Sichten meiner Fotos entdecke ich das Kreuz auf einem Bild, welches in der Geburtskirche in Bethlehem entstand.
Staunend stehe ich auf dem Balkon meiner Unterkunft und schaue auf den Kazbegi Berg., der früh am Morgen in seiner Gänze zu sehen ist, eingerahmt von dem strahlenden Himmelsblau. Wie schön, so kurz vor meiner Abreise dies zu erleben! Immer und immer wieder geht mein Blick hinauf auf die Höhe, wo der Berg zuhause ist und völlig in sich ruht, egal, was rund um den Erdball geschieht. Er steht da, ist ein Fels in der Brandung. Unerschütterlich.
Pünktlich um 9 Uhr treffe ich an dem Platz im Ortszentrum ein, an dem die Minibusse, auch Maruschkas genannt, abfahren.
Noch einmal passiere ich die kleine Bäckerei; ein süßlicher Duft steigt mir in die Nase.
Georgien ist bekannt für seine Kathchapuris. Ein mit Käse oder anderen Spezalitäten gefülltes Brot
Es gibt nur noch wenige Plätze. Dankbar lasse ich mich in der 2. Reihe nieder. Vorn neben dem Fahrer sitzt ein junges Päarchen aus Deutschland. Autofahren in Georgien will gelernt sein. Riskante Überholmanöver gehören hier zum Alltag. Die ersten 1,5 Stunden fahren wir größenteils in Serpentinen hinab ins Tal. Souverän meistert der Fahrer alle Hürden und weicht den riskanten Überholmanövern geschickt aus. Nach gut 3 Stunden Ankunft in Dedube, der zentralen Busstation, die ein wenig ausserhalb von Tiblis liegt.
Schlendere über den Markt...
Nach einer stärkenden Mahlzeit mache ich mich auf den Weg zum Flughafen.
Und verlasse nach gut 2 Wochen Georgien.
Ein Land, in dem ich erfuhr, wie es sich anfühlt, sich fremd zu fühlen. ( Und beim Schreiben dieser Zeilen taucht in mir die Frage auf, ob die Menschen, die täglich nach Europa flüchten, sich wohl auch so fremd fühlen, wie ich mich zu Beginn in Georgien?)
Ein Land, das sich dem Besucher nur langsam, Schritt für Schritt erschließt in seiner Tiefgründigkeit. In Kontakt kommen mit den Menschen dort benötigt Zeit. Genauso wie das Eintauchen in die georgisch und russisch geprägte Kultur .
Und heute, anlässlich Maria Himmelfahrt ( 15.08. ) erinnere ich mich an ein Foto, welches in der Dormitio Kirche in Jerusalem entstand. Es zeigt die Mutter Gottes umhüllt von einem Mantel in tieflbauer Farbe, der übersät ist mit goldenen Sternen. Maria gibt Trost , Segen, Güte und Barmherzigkeit in ihrer liebevollen Sanftheit. Ihr Segen ist mit uns und immer und immer wieder dürfen wir Menschen uns Maria, der Himmelskönigin zuwenden.
Nous vois confions à Sainte Maria Madeleine, Schreibe mir gerne: ich freue mich über Anmerkungen , Austausch , Fragen und Anregungen .
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Ute Maria