Therese entwickelte ein besonderes Verhältnis zur Gottesmutter Maria. Mit 10 Jahren wurde sie auf Fürsprache Mariens von einer schweren Krankheit geheilt. Bereits in jungen Jahren entschloss sie, ihr Leben in einem Kloster zu verbringen, so wie ihre älteren Schwestern auch. Diesen Entschluss traf sie aus ihrer Sehnsucht heraus "für Jesus ganz allein." Der zuständige Bischof verweigerte ihr aufgrund ihres jungen Alters den Eintritt. Mit 14 Jahren unternahm sie mit ihrem Vater eine Wallfahrt nach Rom. Im Rahmen einer Audienz bei dem damaligen Papst bat sie erneut umd die Aufnahme in das Kloster Karmel in Lisieux. Doch auch dieser verweigerte ihr den Eintritt.
Ein Jahr später mit 15 Jahren trat sie in das Kloster ein. Entsprechend ihres Vorbildes Theresa von Avilla, nahm sie den Namen Theresia an und folgte dem kleinen Weg- einer innigen und vertrauensvollen Hingabe an Gott. Der kleine Weg bedeutete in ihren Augen die Anerkennung der geistlichen Armut des Menschen, der vor Gott mit leeren Händen steht und sich von ihm alles schenken lassen muss.
Aus heutiger Sicht zu verstehen, sich frei zu machen und zu öffnen für die Stimme Gottes ( ich benenne es so, dafür gibt es auch andere Terminologien) jenseits des ständigen " plappernden " Verstandes.
Auch lehrte sie die Tugenden des Menschen als Geschenk Gottes anzuerkennen, und sich dabei immer als klein, also empfangend zu erkennen. Sie erkannte dies als die Schwierigkeit für all jene, die gerne stolz sind. Die Schlussfolgerungen aus einer solchen Armut sind Barmherzigkeit und die Weitergabe der Liebe Gottes an alle Menschen.
Mit 20 Jahren wurde sie Novizmeisterin im Kloster und sah es als ihre besondere Gabe, zwei Missionsbrüder mit Gebeten zu begleiten.
Ihre apostolische und missionarischen Berufung wurde ihr immer mehr bewusst. Während ihres Klosterlebens verfasste sie neben ihrer autobiographischen Schrift auch 266 Briefe, 54 Gedichte und 21 Gebete, in die sie ihre spirituellen Erfahrungen einbrachte.
Ihre spirituellen Erfahrungen trugen sie in die Höhe der Glückseligkeit und ebenso in die tiefen Schatten der Dunkelheit. Doch auch wenn sie dürstete nach der Stimme Gottes; auch in diesem Zustand der Dürre übte sie sich in der Annahme, in der Gewissheit, dass auch das Durchschreiten des Tals der Finsternis Teil des spirituellen Weges ist.
"Es sind nicht die Größe unserer Taten, die zählen, sondern die Fähigkeit, unsere Taten, sind sie auch noch so gering, mit Liebe zu durchdringen."
In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag erkrankte sie an Tuberkulose und starb nach 1, 5 Jahren schwerer Krankheit. Sie schrieb vor ihrem Tod: " ich sterbe nun, ich gehe ins Leben. " Und ihre letzten Worte lauteten: " Mein Gott, ich liebe dich!" Sie verstarb im Alter von 24 Jahren. Schon kurz nach ihrem Tod wurden ihr eine Vielzahl an Wundertaten zugesprochen. Sie wurde zur größten Heiligen der Neuzeit.
Wozu brauchen wir Heilige in der heutigen Zeit? Brauchen wir Heilige in der heutigen Zeit? Das sind möglicherweise aufkommende Fragen beim Lesen der Zeilen?
Heilig- da ist jemand heil- ganz in der göttlichen Ordnung eingebettet. Eine junge Frau wie Therese, die sich trotz vieler Prüfungen, die sie durchlitt, nicht beirren ließ und immer aus der Zuversicht und Liebe an eine göttliche Kraft und Macht ihr Leben lebte und mit ihrer inneren Haltung vielen Menschen zum Vorbild wurde.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ihr zu Ehren eine Basilika gebaut. In einem Gespräch mit einem Mann aus dem Elsass fragten wir uns, was Therese wohl zu diesem Gebäude sagen würde.....?
Ute
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