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Inspirationen, Gedanken, Erkenntnisse, Geschichten und Einblicke rund um das Pilgern.
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Wie geht das eigentlich mit dem Frieden frage ich mich in den letzten Tagen immer häufiger. Ich kenne niemanden, der keinen Frieden möchte. " Frieden schaffen ohne Waffen" stand auf dem Aufkleber meines Autos in den 80 er Jahren. So ein Aufkleber ist schnell angebracht. Heute frage ich mich: Wie geht das ? Wie sieht der Weg dorthin ganz konkret aus ? Das Thema ist komplex und ich teile hier heute einige meiner Gedanken.

Menschen gehen auf die Straße, halten Mahnwache, machen aufmerksam auf kriegerische Zustände weltweit. Viele mutige Frauen kämpfen seit Jahren für den Frieden. Sie engagieren sich und sind häufig unermüdlich im Einsatz. In Talkshows reden sich die Anwesenden zu diesem Thema oft um Kopf und Kragen, pro und kontra werden diskussiert und was ist das Ergebnis am Ende der Diskussion?

Wo fängt er an der Frieden?

  • Frieden ist eine Haltung , um die es täglich zu Ringen gilt !*

Es gibt Untersuchungen, da heißt es: wenn eine Anzahl an Menschen weltweit z.B. für den Frieden meditieren, beten, sich selber innerlich auf den Frieden ausrichten, dann ist es möglich, dass die kritische Masse überschritten wird und sich das Bewusstsein in Richtung Frieden auf lange Sicht in diesem Sinne verändert.

Frieden beginnt im Herzen eines jeden Einzelnen.

Und trägt nicht ein Jeder zum Frieden bei, sobald er sich dazu entschließt, Frieden finden zu wollen im eigenen Inneren ?

Solange Menschen auf die Straße gehen, im Einsatz für den Frieden und in ihrem Inneren tobt ein Kampf, frage ich mich, ist das dem Frieden förderlich?

Solange da noch gekämpft wird GEGEN eine Sache, ist da noch kein Frieden. Wenn aus der Haltung GEGEN eine Intention zum FÜR wird, verändert sich etwas im Inneren. Der Kampf hört auf.

Der Frieden beginnt mit dem Wort JA. Mit der Annahme dessen was ist. Mit einem Eingeständnis, dass vieles nicht in meiner/unser aller Hand liegt.

Und dennoch....mir fallen die Demos zum Mauerfall ein.

Die Friedensdemos 1989 in Leipzig, bekannt als Montagsdemonstrationen, begannen nach den Friedensgebeten in der Nikolaikirche und wurden zum Symbol der Friedlichen Revolution, die zum Fall der DDR führte, gipfelnd im 9. Oktober 1989, an dem 70.000 Menschen friedlich protestierten, ohne dass Gewalt ausbrach, was den Weg für die Wiedervereinigung ebnete Sie gingen friedlich FÜR ein Leben in Freiheit auf die Straße.

Niemand lehrt das Fach Frieden in den Schulen. Was ist die Aufgabe der Kirchen ..? Was sagt die Bibel und was lehren die großen Religionen?

Und auch das....gehört es nicht auch zum Frieden, auszuhalten, dass mein Gesprächspartner und meine Gesprächpartnerin anderer Meinung sind.? Zuzuhören ohne zu werten und zu beurteilen? Das ist eine hohe Kunst und erfordert die Ausbildung der Ambiguitätskompetenz. ( Dieses Wort bzw. die Möglichkeit zur Entwicklung der Fähigkeit lernte ich vor ein paar Monaten kennen..)

Folgendes las ich zu Beginn des letzten Jahres:

Nur wenn Stille uns beständig macht wie Erde, wendig wie Wasser und glühend wie Feuer werden wir uns der Aufgabe stellen können Frieden zu schaffen und die Luft um uns wird rauschen von Flügeln helfender Engel. Deshalb wünsche ich euch jene tiefe innere Stille die allein es uns erlaubt ohne Ironie „Frieden auf Erden“ zu erhoffen und uns ohne Verzweiflung  dafür einzusetzen. (Bruder David Steindl-Rast)

Frieden ist ein Weg, still und leise führt er tief hinein in das eigene Herz.

Ganz in diesem Sinne wünsche ich uns allen eine besinnliche Adventszeit. Mögen wir alle Miteinander weltweit zur Besinnung kommen.

Ute Maria Büenfeld https://www.pilgerinderneuenzeit.de/wegbegleitung/


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