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( Foto das Parlamentsgebäude )

Es ist Donnerstag in Tiblis, 10 Uhr vormittag. Hellgraue und dunkelgraue Wolken am Horizont ziehen vorbei. Die Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch die Wolkendecke und gleich erstrahlt alles in einem hellen Licht.

Seit einer Woche halte ich mich nun in Tiblis auf, der Hauptstadt Georgiens. Dieser Stadt ein wenig näher zu kommen und somit auch ihren Bewohnern, benötigt Zeit.

Dazu ein kurzes Video, aufgenommen am liberty square. https://youtu.be/KGZ-GIsNIMU?si=MLr7o0Ik8zgbR3dg

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Georgien gehörte bis 1989 zur Sowjetunion und seitdem kämpfen das Land/ bzw. ihre Bewohner für ihre Unabhängigkeit und ihre Demokratie.

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Mehrmals wechselte ich die Unterkunft in dieser Woche. Jetzt bin ich in einem Haus, das sich im Musikviertel von Tiblis befindet. Jeden Tag singt und probt eine Opernsängerin ihre Arie. Ihrer Stimme zu lauschen ist ein Bon~bon für jeden, der die Strasse passiert.

Hier im Viertel kommen Reisende aus aller Welt zusammen.

Gestern Abend in der Unterkunft: Die junge Frau, sie kommt aus China, spendiert roten Wein. Der georgische Wein ist berühmt und ich erfahre, dass Ableger der uralten Weinstöcke nach Frankreich, Deutschland usw. importiert wurden. Der Weinanbau folgt hier einer sehr sehr langen Tradition.

Wir sitzen zusammen am Tisch. Da ist der Mann aus Australien. Ich schätze sein Alter Mitte 50. Sein Gesicht ist von der Sonne gebräunt, sein graues Haar kurzgeschnitten. Er ist Reisender seit mehr als 15 Jahren.

Ein junger Mann aus Aserbaidschan läßt sich auf dem Sofa nieder. Er sitzt neben einer jungen Frau mit kräftigen, lockigen schwarzen langen Haar, sie kommt ebenso aus Aserbaidschan, dem Nachbarland von Georgien. Im Unterschied zu dem christlich geprägten Georgien, leben in Aserbaidschan überwiegend Menschen muslimischen Glaubens. Die beiden lernten sich in Batumi kennen, einem Badeort am schwarzen Meer und feiern hier nun ihr Wiedersehen.

Da ist Rick, er ist 20 Jahre alt. Schon gestern Abend unterhielten wir uns lange. Auch er kommt aus Aserbaidschan. Früh verließ er sein Elternhaus. Das Leben nach den Regeln, die der muslimischen Glauben vorsieht, engte ihn ein und er ging nach Amerika. Arbeitete dort in der Informationstechnik und überlebte eine Messerattacke. Ein junger Mann, aus dem die Worte nur so heraussprudeln, voller Geschichten und Wissen. Er spricht 6 Sprachen und ist froh den vorgegebenen Denkmustern seiner Heimat und deren Religion entkommen zu sein und sein Leben selbstbestimmt zu gestalten. Ein Freigeist.

Foto: Square of liberty

Mit der jungen Frau aus China komme ich näher ins Gespräch. Seit 2023 ist sie auf Reisen. Kasachstan, Usbekistan, Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon, Irak, sind nur einige der Länder, die sie bereiste. Erstaunt und sehr interessiert lausche ich ihren Schilderungen.

Mich interessiert ihre Motivation Länder wie den Irak und Syrien zu bereisen.

Sie sagt, " ich kenne keinen Krieg und das, was es bedeutet."

( Foto: Bridge of peace)

Ich sehe Bilder, die sie in Pose zeigen, tänzelnd inmitten zertrümmerter Hochhäusern. "Warum ich reise? "fragt sie sich leise und beantwortet die Frage zurückhaltend: " Ich weiß es nicht."

Sie wird es herausfinden, da bin ich sicher.

Foto: Ikonographie des Hl. Georg im Kampf mit dem Drachen in der Church of Trinity

Nous vois confions à Sainte Maria Madeleine

Ute Maria

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