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Der vorgesehene Bus für unsere Weiterfahrt von Nazareth nach Migdal entfällt. Es ist der Feiertag im Ramadan und der Shabbat beginnt heute am Freitag Abend. Dann stehen die Busse still. Ein Taxifahrer macht mich aufmerksam, dass es keine Busse heute gibt, aufgrund der Feiertage. Wir sind dennoch zuversichtlich, noch rollen sie. Am Nachmittag bringt uns der erste Bus bis zu einer großen Kreuzung. Hier gibt es keine Bushaltestelle und wir versuchen per Hitchhiking weiterzukommen. Einige Autos stoppen, überwiegend junge orthodoxe jüdische Männer. Ihre Richtung ist jedoch eine andere. Irgendwann hält ein junger Musiker, er nimmt uns mit bis zur nächsten Kreuzung und hier warten wir auf den Bus nach Migdal.

Die Landschaft verändert sich beständig. Wir reisen durch ein weites fruchtbares Tal, später sind es sanfte Hügel und Berge, die eine einzigartige Stimmung bilden im israelischen Land. Am Abend erreichen wir unser Ziel.

Rhythmischer Beat ertönt auf dem Gelände. Wir sind in einer Unterkunft, die gerne von jungen Einheimischen und Familien besucht wird. Zusammen mit Daniel aus Wien, scheinen wir die einzigen Gäste aus dem deutschsprachigen Raum zu sein. Kleine Häuser reihen sich pflichtbewusst aneinander und dienen den Gästen. Es gibt eine offene Küche im Garten, ein Swimming Pool und einen grosszügig angelegten Frühstücksraum. An diesen fügt sich eine breite Strandfläche mit vielen verschiedenen Möglichkeiten zum Sitzen, Liegen und Entspannen.

Daran säumt das Wasser des See Genezareth.

Wir frühstücken ausgiebig und lange, sitzen und blicken auf den See. Mit uns viele Familien mit ihren Kindern und junge Frauen und Männer, die das Wochenende nutzen, um das Leben hier auf angenehme Weise zu genießen. Soviele gesammelte Eindrücke, die hier in den nächsten zwei Tagen Raum bekommen. Ein wunderbarer Ort die Seele baumeln zu lassen. Wir schwimmen im See Genezareth, bei der Wassertemperatur ist es ein leichtes, hineinzutauchen und hinaus zu schwimmen bis zur erlaubten Markierung. Die Strömungen des Sees sind nicht zu unterschätzen. Am späten Nachmittag ertönt Musik von Mory Kante aus den 80er Jahren und auf der Strandtanzfläche bewegen sich dazu junge Männer und Frauen.

Migdal/ Magdala war auch die Heimat von Maria Magdalena und in der Antike ein bedeutsamer Hafen. Erst in den letzten Jahren gewann der Ort wieder an Bedeutung. Ausgrabungen beförderten u. a. eine Synagoge aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. zutage. Es scheint einige der wenigen Synagogen zu sein, die noch zur Zeit des 2. Tempels errichtet wurde und die älteste Synagoge Galiläas. Es wurde ein Magdala Informationszentrum gegründet und eine Kirche errichtet. Ein Schiff dient als Altar und im Kirchraum wurde jedem Apostel anhand einer Abbildung gedacht.

4 weitere kleine Kapellen zeigen verschiedene Szenen aus dem Wirken Jesus aus dem Neuen Testament.

Mittelpunkt der Ausgrabungen bildet der Magdala Stein, der eine 7 armige Minora zeigt

Es gibt unterschiedliche Aussagen zu diesem Ort. An einer Stelle steht geschrieben, dass Jesus sich auch hier aufhielt und sein Tun bezeugte.

Letztendlich geht es heute doch darum, zu fühlen, zu spüren und zu lauschen, was für Botschaften er für uns bereit hält und uns mit dem damaligen Geist zu verbinden.

Das Magdala Center liegt unmittelbar am See Genezareth und ich erinnere ein Foto, dass damals genau an der Stelle entstand, an der wir gerade stehen. Verblüfft realisiere Ich, dass ich auf dem Tag genau 6 Jahre später wieder an der gleichen Stelle stehe.

Monday May 1st, 2023
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© 2024 Ute Maria Büenfeld / Schreibe mir